Vor gut 8000 Jahren schoben sich dicke Eisblöcke über das Land. Daraus entstehende Schmelzwässer der pommerschen Eisrandlage formten Talsohlen und lockerten Gestein. Durch den steigenden Grundwasserspiegel begann ein Gebiet zwischen Kremmen und Neuruppin zu vermooren. Das Niedermoorgebiet "Oberes Rhinluch" entstand.
Das Rhinluch umfasst eine Fläche von ca. 12500ha, mit nur wenigen Erhebungen in Form von Bodenwellen. In früheren Zeiten konnte auf Grund der ganzjährigen Nässe das Rhinluch nur über den fehrbelliner oder kremmener Damm passiert werden.
Erst Friedrich der Große begann im Jahr 1776 mit der Trockenlegung des Rhinluches. Dabei wurde der Rhin, welcher vorher mit vielen Armen und Windungen durch das Luch floss, in ein einziges geregeltes Flussbett gebracht. Der neu entstandene Rhin nahm viel Wasser mit sich, wodurch erste Beweidungen und das Einbringen von Heu auf Luchflächen möglich wurde. Im 18 Jhd. wurde im Luch bei Kremmen, Linum, Hakenberg und Ferbellin vor allem Torf gestochen.
In den Jahren 1910 - 1916 wurde die Entwässerung des Luches stark voran gebracht. Noch heute existieren die 4 Hauptgräben mit ihren Nebengräben, welche das Wasser sammeln und in den unteren Rhin leiten. Durch Stauanlagen in den Gräben kann das Luch in trockenen Zeiten auch wieder bewässert werden.
1925 wurden der Kremmener See und einige verlandete Uferstreifen durch eine Verordnung des Ministeriums unter Naturschutz gestellt.
Die intensive landwirtschaftliche Nutzung des Luches, nach dem zweiten Weltkrieg, hatte gravierende Folgen. Es kam zu einer Degradierung des Torfbodens zu Mulm und einer Abtragung des Bodens auf Grund des fehlenden Bewuchses. Weiterhin führte die intensive Bewirtschaftung mit schweren Maschinen zu einer Verdichtung der Torfschicht und einer daraus empfindlichen Störung des Wasserhaushaltes. In bestimmten intensiv genutzten Zonen ist der Moorboden bereits um 2m zurückgegangen. Der Moorschwund ist verbunden mit Flächenverlusten und Umweltbelastungen: Belastungen des Oberflächen- und Grundwassers mit Stickstoffverbindungen.
Infolge der Zerstörung des Niedermoores verarmt eine einzigartige Pflanzen- und Tierwelt.
Der Erhalt des Rhinluches ist eine schwierige und verantwortungsvolle Aufgabe, welche nicht mit Flächenstilllegungen möglich ist. Nur eine extensive und nachhaltige landwirtschaftliche Nutzung und die damit verbundenen Pflegemaßnahmen der Kulturlandschaft garantieren langfristig das Fortbestehen des Rhinluches.